Die Stifterinnen

 
Waltraud Freifrau Schoultz von Ascheraden

Die Familie entwickelte sich in einer ostpreußischen, einer pommerschen und einer livländischen Stammlinie. Freifrau Waltraut von Ascheraden die Mutter von Elisabeth von Ascheraden ist vermutlich die Enkelin einer Familie aus einer Seitenlinie der schwedischen Adelsfamilie von Waldheim.

Waltraud Freifrau Schoultz von Ascheraden wurde am 15.07.1916 in Danzig geboren und verstarb am 03.06.2004 in Bendesdorf an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Eltern waren Georg Freiherr Schoultz von Ascheraden geboren am 18.06.1872 und verstorben am 06.09.1954 sowie Antonie Freifrau Schoultz von Ascheraden geboren m 29.07.1876 und verstorben am 06.10.1960.


Waltraud Freifrau Schoultz mit ihrer Tochter Elisabeth

Elisabeth Freiin Schoultz von Ascheraden ist die Tochter von Waltraud und Herrn Prof. Dr. Dr. Hans Harmsen, der bereits 1988 verstarb. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Arzt mit Schwerpunkttätigkeit im Bereich war er ein begeisterter Kunstliebhaber und Sammler. Er war gleichzeitig in 20 unterschiedlichen Leben unterwegs und sein Leben lang wissbegierig und wissend, wie uns die Tochter schilderte. Herr Professor Harmsen veröffentliche während seiner beruflichen Tätigkeit diverse Publikationen und schrieb Fachliteratur.


Herrn Prof. Dr. Dr. Hans Harmse
n

1974 erhielt Prof. Dr. med. habil. Dr. phil. Hans Harmsen als Auszeichnung
die Jahann-Peter-Franz Dedallie

Die Johann-Peter-Frank-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD). Sie wird für Verdienste um das Öffentliche Gesundheitswesen in Deutschland verliehen. Die Verleihung erfolgt im Rahmen des jährlichen Kongresses des Bundesverbandes, der jedes Jahr in einem anderen Bundesland stattfindet.

Personen, die jahrelang mit ihm zusammenarbeiteten, schildern ihn als „etwas umständlich" und „stets weitschweifig", aber in seinen Beiträgen „immer besonnen und liberal". „Daß er vehement für das Recht der Frauen eintrat", erinnert sich eine ehemalige Bundesgeschäftsführerin der Pro Familia und seinen Einsatz in Einzelfragen sehen andere „verworben mit allem anderen". Die Sprache ist von Professor Hans Harmsen. Er wurde 1946 Professor und Direktor des Hygienischen Instituts in Hamburg und sammelte andere renommierte Rassenhygieniker aus der Zeit vor 1945 in wissenschaftlichen Vereinigungen. Er machte ein Forschungsprojekt am Institut für Geschichte der Medizin der Freien Universität Berlin unter dem Titel "Aufbau des Gesundheitswesens nach 1945 - Neue Konzepte und Ziele?". Er arbeitete als Gutachter für die Bundesregierung und wurde Sachverständiger des Bundesministeriums für Familie und Jugend und Mitbegründer von Pro Familia! Er war bis 1984 Ehrenpräsident von Pro Familia und bis zu seinem Tod 1988 Ehrenmitglied der IPPF.

 

 

Elisabeth Freiin Schoultz von Ascheraden

Die Tochter von Freifrau Waltraud Schoultz von Ascheraden ist Freiin Elisabeth Schoultz von Ascheraden. Sie ist als Letztverstorbene die entscheidende Begründerin der „Waltraud und Elisabeth Schoultz von Ascheraden Stiftung“ (Ascheraden-Stiftung). Elisabeth war einziges Kind von Waltraud und Prof. Dr. Harmsen und lebte überwiegend in Bendestorf vor den Toren Hamburgs. Elisabeth wurde am 29. November 1957 in Goslar geboren. Wie sie berichtete begleitete der Vater die Mutter bei Eis und Schnee nach Goslar.


Elisabeth Freiin Schoultz von Ascheraden

Die Kindheit verbrachte Elisabeth gemeinsam mit ihrer Mutter. Sie lebten in Bendestorf, wo sich auch die Schule befand. Später trennte sich der Vater, Prof. Dr. Harmsen von seiner vorherigen Frau und zog zu Waltraud und Elisabeth. In Bendestorf verlebte Elisabeth eine abwechslungsreiche Kindheit. Anfangs war es eine materiell bescheidene Kindheit aber immer reich an Zuneigung und Liebe. Zudem wurde sehr viel Wert auf die kulturelle Erziehung gelegt. Später kam auch aufgrund der Tätigkeit des Vaters der materielle Wohlstand. Sie hatte Pferde und Hunde. Einmal machte sie sogar eine Reittour nach Südfrankreich. Sie war eine begeisterte Sportlerin. Sie hatte Freude am Bergsteigen und beim Skifahren. Zudem war sie eine exzellente Geigerin und Klavierspielerin. Im Alter von 22 Jahren ging Sie nach Paris und spielte an der Pariser Oper die Zweite Geige. Bereits im Alter von 3 Jahren konnte sie lesen.

Der erste Berufswunsch von Elisabeth war Bühnenbildnerin. Elisabeth arbeitete schon während Ihrer Schulzeit in einem Krankenhaus. Daraus resultierte dann auch der Wunsch eines Medizinstudiums. Sie entschied sich für das Studium der Humanmedizin und arbeite nach dem Abschluss mit summacum laude anschließend 10 Jahre lang als Ärztin. In dieser Zeit war sie zweimal verlobt. Ihr erster Verlobter war ein Australier, den sie beim Segeln auf der Alster kennen gelernt hat. Zwei Jahre später wurde er von einem Bullen auf der elterlichen Ranch in Australien getötet. Auch die Beziehung zu ihrem zweiten Verlobten war nicht glücklich. Im Alter von ca. 34 Jahren ereilte sie der nächste Schicksalsschlag. Eine unheilbare Krankheit:

Bei Kollagenosen handelt es sich um eine uneinheitliche Gruppe von bestimmten Autoimmunkrankheiten, die sich bei systemischem Befall vorwiegend an Bindegeweben und Blutgefäßen abspielen. Im Prinzip kann jedes Organ befallen werden. Eine Rolle bei der Diagnosefindung spielen organunspezifische Autoantikörper gegen Zellkernmaterial (antinukleäre Antikörper). Die Ursache der Kollagenosen ist noch ungeklärt. Bei vielen besteht ein Zusammenhang mit erblichen Faktoren, z.B. HLA-Antigenen, Hormonen (Frauen sind häufiger betroffen), psychischem Stress, Viren und Sonnenbestrahlung. Es ist nicht geklärt, ob die antinukleären Antikörper Ursache, Folge oder Begleiterscheinung der Krankheit sind. Viele Kollagenosen haben ähnliche Symptome, weshalb sie häufig erst im weiteren Krankheitsverlauf diagnostiziert werden. Die Ursache der Kollagenosen (somit auch der Mischkollagenosen) ist noch ungeklärt. Es ist ein Zusammenhang zwischen erblichen Faktoren, psychischem Stress, Viren und Sonnenbestrahlung abzusehen.

Diese Krankheit führte durch ständige Kortisongabe zu einer schweren Osteoporose und verschlechterte den Gesundheitszustand von Elisabeth über Jahre dramatisch. Schließlich mündete dieser Zustand in einer lebensmüden Situation.

Das Lieblingslied von Elisabeth in der Kindheit war „Der Mond ist aufgegangen“, welcher sich auch auf ihren Wunsch auf der Todesanzeige wiederfindet.. Immer wieder begleitete sie, während ihres Lebens auch das Leid anderer Menschen.

Hieraus entstand auch der Wunsch, das Vermögen nach ihrem Ableben, einer Stiftung zuzuführen, die sich um „unverschuldet in Not geratene Menschen“ kümmert. Freiin Elisabeth Schoultz von Ascheraden berichte uns von einer Situation in der sie eine ältere Dame in einem Supermarkt traf. Die Dame hatte nur eine Dose eingelegten Fisch und ein Paket Brot in ihrem Einkaufswagen. Elisabeth sprach die Dame an. Die Dame berichtete, dass sie sich nicht mehr leisten könnte. Darauf hin forderte Elisabeth die Dame auf sich in den Einkaufswagen alles das hineinzulegen was sie benötigt oder gern einmal essen würde. Die Freude der Dame und das Ergebnis dieses Tages festigte den Wunsch einmal die bestehenden Vermögensgegenstände in eine gemeinnützige Stiftung zu integrieren.